Die Burgnarren

Die „Tengener Burgnarren„, eine der historischen Maskengruppen des „NV-Kamelia“, können auf ein über 36-jähriges Bestehen zurückblicken. Ihr erster Auftritt war 1967 in Sipplingen anläßlich des dortigen Narrentreffens. Aus anfänglichen 7 Hästrägern wurde zwischenzeitlich eine stattliche Anzahl von Gruppenangehörigen. Beschützt werden sie immer von ihrem Schirmherrn, dem „Graf Christoph zu Thengen“, welchem sie auch an exponierten Strassenauftritten oder bei Saalauftritten ihre untertänigste Reverenz erweisen. Folgt man ihrer geschichtlichen Herkunft, so können wir bis ins 15. Jahrhundert zurückblättern. Schon der „Dicke oder Große Graf“, wie er wegen seiner Körperfülle genannt wurde, hatte an seinem Hof in der Hinterburg zu „Thengen“ seine Narren, die für ihn in den Höfen mit ihren Auftritten zur Belustigung des hohen Adels viel beitrugen.Beim Brand der Hinterburg anno 1519 holte der „Dicke Graf“ seinen damaligen Narren „Junker Adam“ aus der brennenden Burg. Aus der Geschichtschronik des verstorbenen Heimatforschers Prof. Hubert Rothfelder, Tengen (Sonderband: Die Burg-und Stadtanlage von Tengen), dürfen wir wörtlich zitieren:

…Auch seinen Narren holte der wackere Graf aus dem Feuer. War ein langer, dünner mentsch (Mensch) mit ainem klainen Köplin, den nempt (nennt) man nur junker Adam. Der graff half dem Narren… und ließ seine alte, beste Brief brennen und verderben …Also sieht man, daß die armen thoren auch ire protectores (Beschützer) haben…“

Für den Tengener Narrenverein war es daher bei der Zurückbesinnung auf die Tengener Geschichte direkt eine Verpflichtung, diese überlieferten Begebenheiten mit der Schaffung der „Tengener Burgnarren“ neu zu beleben und der Nachwelt zu erhalten. Wir glauben auch, dass uns dieses Werk gelungen ist und wollen es nicht versäumen, sowohl unserem Maskenschnitzer Florian Schlosser aus Eigeltingen für die Schaffung der gelungenen – spitzbübisch lächelnden Maske, wie auch den seit Jahren tätigen Hässchneiderinnen Zita Ritter (Tengen), Gerda Hohfelser (Engen) und Ulla Welte (Tengen) herzlich zu danken.

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